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Parlament. BUDAPEST. 1. Route. 9 utcza, die orthodoxe Synagoge (Pl. E F 4), im maurisch-byzantin.
Stil 1872 von Wagner und Kallina erbaut. Weiter am Karlsring
das Central-Stadthaus (Központi Városház; Pl. E 5), ursprünglich
als Invaliden-Palais unter Kaiser Karl VI. von Martinelli erbaut
(Hauptfront nach der Városház utcza).

Ecke der Koronaherczeg- und Zsibárus-utcza das Post- und
Telegraphenamt
(S. 2), mit reicher Renaissance-Fassade, von Skal-
nitzky
und Koch (1873). Von hier über den Deákplatz, an dem die
evangel. Kirche (Pl. G), auf den Elisabethplatz (Erzsébet-tér; Pl. E 4),
mit hübschen Anlagen und Kiosk (Fresken von Than und Lotz). Auf
dem benachbarten Josefsplatz (József tér; Pl. D 4) das Bronze-
standbild
des Erzherzogs Josef
, 1796-1847 Palatin von Ungarn, von
Halbig (1869). Südl. nahebei der Giselaplatz (Gizella tér), wo dem
Dichter M. Vörösmarty ( 1855) ein Denkmal errichtet werden soll.
Die Palatingasse (Nádor-utcza) führt vom Josefsplatz nördl. zum
Freiheitsplatz (Szabadság tér; Pl. D E 3), 1898 an der Stelle
des abgebrochenen Neugebäudes entstanden, mit den stattlichen von
Alpar errichteten Neubauten der Börse (1905), an der W.-Seite, und
der österreich.-ungar. Bank (1904), an der O.-Seite. Nordwestl. vom
Freiheitsplatz an der Donau das

*Parlamentsgebäude (Orszáyház; Pl. D 3; Zutritt s. S. 3), ein
gewaltiger, eine Fläche von 17745qm bedeckender Kalksteinbau
spätgotischen Stils, 1683 nach Plänen von E. Steindl ( 1902) be-
gonnen
, 1902 vollendet (Baukosten c. 32 Millionen Kronen). Es ist
255m lang, bis 123m breit und besteht aus einem Mittelbau, mit
einer 96m hohen Kuppel und zwei 78m hohen Türmen an der Loggia
(Donauseite), und aus zwei Seitenflügeln, von denen der südl. für das
Abgeordnetenhaus, der nördl. für das Magnatenhaus bestimmt ist
(die Sitzungssäle sind unter den von vier Türmchen flankierten Dach-
bekrönungen
). An den Außenseiten 90 Steinbildnisse, u. a. westl.
die Könige Ungarns von Árpád bis zu Ferdinand V., östl. ungar.
Feldherrn und Staatsmänner, sowie, über dem Hauptportal, Ludwig I.
und Matthias Corvinus.

Der Haupteingang ist an der O.-Seite (Portier im S.-Flügel, O.-Seite).
Aus dem reich verzierten Treppenhause, mit Deckengemälde (Gesetz-
gebung
) von Lotz, gelangt man in das erste Stockwerk, dessen Mitte ein 27m
hoher runder Kuppelsaal, der Thronsaal, für die Festlichkeiten, einnimmt.
An den 16 Pfeilern bemalte Zinkstandbilder ungarischer Könige; die Statuen
Franz Josefs und der Königin Elisabeth ( 1898) sind aus Marmor. Vom
Kuppelsaal tritt man l. (südl.) in eine Halle, mit Deckengemälden aus der
ungar. Volkssage von Vajda und Statuetten ungar. Volkstypen, an die sich
der Sitzungssaal der Abgeordneten anschließt. Der Saal, dessen
Wände vergoldetes Holzschnitzwerk bedeckt, ist 25,6m lang, 23,4m breit,
17m hoch und hat 438 Sitze (453 Abgeordnete); hinter dem hohen Präsidenten-
sitz
zwei Gemälde von Vajda, r. der Landtag im J. 1848, l. die Krönung
Franz Josefs 1867. Weiterhin Empfangs- u. a. Säle. R. (nördl.) vom
Kuppelsaal gelangt man durch eine Halle mit Gemälden aus Ungarns Ge-
schichte
, von Vajda, in den Sitzungssaal der Magnaten (300 Sitze),
von gleicher Größe und ähnlicher Ausstattung wie die der Abgeordneten.
Westl. vom Kuppelsaal der Büfettsaal, mit Gemälden: fünf ungarische
Königsburgen (von Spányi), Jagd auf Auerochsen, Fischfang am Plattensee,